Statement des Netzwerkes „Willkommen in Löbtau“ zum Todesfall im Asylsuchendenheim auf der Tharandter Straße 8 am Morgen des 26.04.15
Am Sonntagmorgen kam es im Asylsuchendenheim auf der Tharandter Straße 8 zu einem Streit zwischen zwei Besuchern des Heims, welcher mit dem Tod eines 32-jährigen endete. Der vermeintliche Täter wurde wenig später von der Polizei festgenommen. Das Netzwerk „Willkommen in Löbtau“ ist betroffen über den Vorfall und kümmert sich derzeit um die Bewohner des Heims.
Als das Netzwerk über die Geschehnisse informiert wurde, gingen einige Mitglieder sofort zum Heim, um mit den Bewohnern zu sprechen. Der Tathergang ist bislang unklar und für die Bewohner nicht verständlich. Schnell stellte sich heraus, dass sich einige Bewohner des Heims nach diesem traumatischen Ereignis in ihrem Haus nicht mehr wohl fühlen, woraufhin das Netzwerk den Geflüchteten einen Rückzugsraum in der Nachbarschaft anbot.
Die Asylsuchenden fühlten sich in Löbtau bisher sehr wohl und haben Kontakte zu Nachbarn geknüpft. Jetzt besteht bei Ihnen jedoch die Angst, dass die Stimmung im Viertel kippt, was sich am Sonntag deutlich zeigte. Im Beisein von Mitgliedern des Netzwerkes wurden sie auf offener Straße angepöbelt, da sie sich auf Arabisch unterhielten. „Für uns ändert sich das Verhältnis zu den Bewohnern nicht. Anstatt Ablehnung benötigen die Asylsuchenden gerade jetzt Unterstützung durch das Netzwerk und die Nachbarschaft.“, so Frederik Kuschewski, ein Sprecher des Netzwerks.
Das Netzwerk ist in Gedanken bei der Familie und den Freunden des Verstorbenen und hofft auf eine zügige Aufklärung des Falls durch die Ermittlungsbehörden.