Geflüchtete der Asylunterkunft „T8“ werden mit Fahrrädern ausgestattet – Gemeinsamer Schraub-Nachmittag des Netzwerks „Willkommen in Löbtau“
Pressemitteilung vom 22.02.2015
In einer gemeinsamen Aktion machten Geflüchtete und Mitglieder des Netzwerks „Willkommen in Löbtau“ am Samstagnachmittag sechzehn Fahrräder flott für die Straße. In einem Hinterhof trafen sich ca. 20 alteingesessene LöbtauerInnen mit ihren neuen Nachbarn und tüftelten an gespendeten Drahteseln. Im Anschluss machten die NachbarInnen mit den Bewohnern des „T8“ eine Radtour, um die Geflüchteten mit den hiesigen Verkehrsregeln vertraut zu machen.
In einem Hinterhof der Wernerstraße wurden die von UnterstützerInnen des Netzwerks und NachbarInnen gespendeteten Fahrräder gesammelt, bis sie an diesem Samstagnachmittag gesichtet und verkehrstüchtig gemacht wurden. Einige der Zweiräder kamen schon nahezu neuwertig am Sammelpunkt an, andere wurden mit viel Eifer und einigem handwerklichen Geschick wieder zu fahrbaren und verkehrssicheren Untersätzen verwandelt.
Vier Stunden wechselte Werkzeug die Hände, Reifen wurden geflickt und Lichter montiert. Einige Geflüchtete schraubten als gelernte Mechaniker in kompletter Eigenregie, andere bekamen unter vollem Einsatz von drei Übersetzern Hilfestellung von Mitgliedern des Netzwerks. Mit gelegentlichen Pausen bei Tee und Kuchen waren nach vier Stunden alle Interessierten mit einem Rad versorgt. Am Rande der Aktion übergab der SPD Ortsverein Dresden-Plauen eine Geldspende, durch die einige Neuteile für die Räder finanziert werden konnten.
Im Anschluss machten die Schrauber noch einen Ausflug durch Löbtau, um das Fahren im Stadtverkehr zu proben. „Wir übten u. a. das Abbiegen, Fahren im Kreisverkehr und erklärten die vielen für uns selbstverständlichen Verkehrsschilder“, so der Initiator des Nachmittags. „Am Ende blickten alle in erschöpfte, aber glückliche Gesichter von vielen neuen Freunden.“
Für die Geflüchteten bedeutet ein Fahrrad, sich in Dresden unabhängig bewegen zu können. Sie waren ein Punkt auf der Wunschliste, die die Geflüchteten beim Willkommensfest vor gut einer Woche ausgefüllt hatten. „Uns ist sehr wichtig, dass sie uns ihre Bedürfnisse konkret mitteilen können“, sagte Frederik Kuschewski, ein Sprecher des Netzwerks. „Damit stellen wir sicher, dass unsere Hilfsangebote auch wirklich sinnvoll für die Geflüchteten sind.“ Im Moment arbeitet das Netzwerk mit Hochdruck daran, den Bewohnern des „T8“ Deutschkurse und einen Internetzugang zur Verfügung zu stellen.
Presseecho:
- Asyl in Dresden: Schraubertreffen in Löbtau – Netzwerken in Hellerau (menschen-in-dresden.de, 22.02.2015)
- Fahrräder für Flüchtlinge in Löbtau (Radio Dresden, 23.02.2015)
- Löbtauer Fahrräder für Asylbewerber (SZ-Print und Exlkusiv, 24.02.2015)
- Gekommen, um zu bleiben? (ad-rem, 04.03.2015)