Was tun, wenn nebenan Krieg ist?

die Sonne scheint, die Bäume blühen, der Frühling hält Einzug, es scheint friedlich zu sein in Dresden…

… wenn da nicht regelmäßig Militärgerät über unsere Köpfe schwirren und auf den Autobahnen fahren würde und in den Zeitungen, im Fernsehen und sozialen Medien ständig von Krieg die Rede ist. Krieg ist hässlich, zerstörerisch, menschenverachtend. Und dieser Krieg ist so nah dran, dass man innerhalb eines Tages mit dem Auto hin fahren könnte. Flüchtende Menschen, die hier ankommen, haben vor einem Monat noch in einer Wohnung wie meiner gewohnt, die jetzt nur noch Schutt und Asche ist. Diese Bilder machen mich traurig und wütend zugleich. Traurig aufgrund meiner scheinbaren Ohnmacht etwas zu ändern. Die Wut jedoch ruft in mir reflexartig den Drang aus „irgendetwas tun zu wollen“. So geht es tausenden anderen Menschen in Dresden auch. Das kann ich in diversen sozialen Medien nachlesen. Wohnungsangebote, Tipps, Hilfegesuche für Transporte, Kleidung, Essen und vieles mehr rattert im Minutentakt über mein Smartphone. Das macht mir Mut in diesen verstörenden Zeiten und von diesem Mut will ich jetzt schreiben.

Ganz aktuell beteiligen wir von Willkommen in Löbtau uns punktuell an der Hilfe für die vielen Flüchtenden aus der Ukraine und können noch ehrenamtliche Unterstützung gebrauchen.

Hier ist eine Liste von aktuellen Angeboten und Gesuchen:

Willkommen in Löbtau hilft seit 2014 vor Krieg, Verfolgung und Not flüchtenden Menschen in unserer Stadt einen sicheren Ort oder gar eine neue Heimat zu finden, wenn es die alte nicht mehr gibt. Von Freizeitangeboten wie Fußballspielen, Gärtnern, Nähen oder Fahrräder reparieren über Nachhilfe für Sprach- und Integrationskurse bis zur Unterstützung bei der deutschen Bürokratie und Arbeitssuche in unserem Patenprogramm, sind die Möglichkeiten sich einzubringen bei uns, vielfältig.

Wir machen das, weil es sehr oft sehr viel Freude macht, Menschen, die alles verloren haben oder aufgeben mussten, wieder Mut und Hoffnung geben zu können. Weil es gut ist, wenn auch der eigene Horizont, die eigene Kultur immer wieder hinterfragt wird. Weil es uns wichtig ist, täglich seine eigenen Vorurteile revidiert zu bekommen. Weil es einfach menschlich ist, einander beizustehen.

Letztes Wochenende hatten wir ein kleines Fest in unserem Garten organisiert. Bei Tischtennis und Weykick, guten Gesprächen, leckerem Mitbringbuffet und spontanen Fahrrad reparieren haben wir einfach durch das menscheln ganz nebenbei ein kleines Friedenszeichen in die Welt geschickt.

Wenn Ihr Euch nun angesprochen fühlt und denkt „Ja, da mache ich mit!“, dann meldet Euch gern bei unseren Arbeitsgemeinschaften. https://www.willkommen-in-loebtau.de/mitmachen/arbeitsgruppen/

Ganz akut suchen wir auch noch für unser jüngstes Projekt, den Frauenschwimmkurs, dringend ehrenamtliche Hilferinnen, sowohl bei der Koordination, als auch bei der ganz praktischen Begleitung vor Ort in der BallsportArena. Meldet Euch dafür gern bei Eva eva.hesse[ät]willkommen-in-loebtau.de

https://www.willkommen-in-loebtau.de/termine/schwimmkurs-fuer-frauen-2-2022-03-12/

Falls Ihr noch nicht so genau wisst, wie Ihr Euch ein einbringen könnt oder eigene, neue Ideen habt und noch Mitwirkende sucht, meldet Euch gern bei mir über matthias.paul[ät]willkommen-in-loebtau.de oder kontakt[ät]willkommen-in-loebtau.de

Auf das wir mehr solcher Geschichten, die Mut machen, erzählen können.