Willkommen in Löbtau begrüßt Vorhaben für interkulturelle Wohnprojekte
Der Ortsbeirat Cotta hat in seiner Sitzung vom 16.6.2016 mit großer Mehrheit dafür gestimmt, dass auf zwei kommunalen Grundstücken in Löbtau interkulturelle Wohnprojekte entstehen. Dort sollen Menschen mit und ohne Einwanderungsgeschichte gemeinsam wohnen, auch Ge-meinschaftsflächen sind geplant. Das Netzwerk Willkommen in Löbtau unterstützt dieses Vor-haben und verweist auf den Vorschlag des Architekturbüros Reiter Architekten BDA. Die ArchitektInnen hatten dem Netzwerk bereits ein Konzept für ein Selbstbauprojekt vorgestellt.
Die Vorlage [1], über die der Stadtrat beschließen muss, sieht Folgendes vor: Die Stadt vergibt die beiden Grundstücke auf der Mohorner Straße 213i und der Braunsdorfer Straße 71/1 und 71a zu einem festen Erbzins, das Nutzungs- und Bebauungskonzept soll für mindestens 15 Jahre festgeschrieben werden. Mindestens 30 % der Wohnungen sollen für einkommensschwache Haushalte zur Verfügung stehen, darunter Asylberechtigte. Geplant sind laut Vorlage auch „Gemeinschaftsflächen zur Freizeitgestaltung, zu Bildungsangeboten und für Kultur- und Kreativaustausche im Sinne eines interkulturellen Wohnprojektes“.
Das Netzwerk Willkommen in Löbtau begrüßt die Entscheidung des Ortsbeirats und fordert den Stadtrat auf, der Vorlage zuzustimmen. Gemeinsam mit alteingesessenen Dresdnern zu wohnen, erleichtert Geflüchteten das Ankommen in ihrem neuen Zuhause und bietet die Möglichkeit, die deutsche Sprache zu üben – Umstände, die in zentralen Lagern oder Sammelunterkünften nicht gegeben sind. „Besonders wichtig für den Stadtteil und für künftige geflüchtete BewohnerInnen sind die geplanten Gemeinschaftsräume“, sagt Alexander Bigga, Pressesprecher von Willkommen in Löbtau und Grünen-Mitglied des Ortsbeirats Cotta. Das Netzwerk hatte wiederholt mangelnde Gemeinschaftsräume und Treffpunkte für Bewohner des Übergangswohnheims an der Tharandter Straße 8 kritisiert.
„Ich freue mich, dass die Idee von Reiter Architekten BDA aufgenommen wurde und jetzt in ver-waltungstechnische Bahnen geleitet wird“, sagte Bigga weiter. Das Architekturbüro hatte dem Netzwerk bereits im April ein Konzept für ein interkulturelles Selbstbauprojekt auf der Braunsdorfer Straße vorgestellt. Es sieht vor, dass künftige BewohnerInnen sich an der Planung und beim Bau des Wohnprojekts beteiligen können. Die Stadtverwaltung hat diese Idee in ihre Vorlage übernommen und schlägt vor, dass die Beteiligung mit den künftigen Mieten verrechnet wird. Willkommen in Löbtau begrüßt diesen Ansatz, denn er ermöglicht allen künftigen BewohnerInnen kostengünstiges und selbstbestimmtes Wohnen in ihrem neuen Zuhause.
[1] http://ratsinfo.dresden.de/vo0050.php?__kvonr=12302&voselect=5131