Pressemitteilung des Netzwerks vom 28.01.2015
Neue Asylunterkunft in der Tharandter Straße:
Bürgernetzwerk hofft auf bessere Zusammenarbeit mit Sozialamt
Das Bürgernetzwerk „Willkommen in Löbtau“ hofft auf eine bessere Zusammenarbeit mit dem Sozialamt, wenn es um die neue Asylunterkunft auf der Tharandter Straße 8 geht. Für den Tag der offenen Tür im Heim am 30.1. hatte das Netzwerk ein Programm für BesucherInnen entwickelt. Das zuständige Sozialamt setzte sich jedoch erst am 28.1., nur zwei Tage vor dem Tag der offenen Tür, mit dem Netzwerk an einen Tisch. In einer Pressemitteilung der Stadt vom 27.1. hieß es dagegen, man habe das Netzwerk bereits in die Organisation eingebunden.
Anfang Februar soll mit der Tharandter Straße 8 das erste der neuen Asylheime in Dresden öffnen.
Für den Tag der offenen Tür am Freitag, 30.1., hat die Bürgerinitiative „Willkommen in Löbtau“ Anfang Januar ein Programm für die BesucherInnen erarbeitet. Das Programm sollte Fragen rund um das Thema Asyl klären und sich Vorurteilen gegenüber Geflüchteten thematisieren.
Das Netzwerk kontaktierte das zuständige Sozialamt. Wochenlang warteten die Löbtauer Ehrenamtlichen auf einen Termin mit dem Sozialamt. Erst am 28.01., zwei Tage vor dem Tag der offenen Tür, kam es zu einem Treffen mit Sozialamt und Heimbetreiber. Bereits am 27.01. gab die Stadt in einer Pressemitteilung bekannt, man habe das Netzwerk in die Organisation vom Tag der offenen Tür mit einbezogen. Darüber zeigte sich das Netzwerk verärgert: „Anders als die Stadt es darstellt, wurden wir nicht ins Boot geholt, sondern mussten uns hineinzwängen.“ sagt Frederik Kuschewski, ein Sprecher des Netzwerks. In der Pressemitteilung der Stadt hieß es auch, aus Platzgründen könne es im Heim selbst kein Begleitprogramm geben.
Bei dem Treffen signalisierte das Sozialamt auch die Bereitschaft, in Zukunft enger mit dem Bürgernetzwerk zusammenzuarbeiten und tauschte sich gemeinsam mit dem Übergangsbetreiber, der Human Care GmbH über Fragen der Betreuung und des Wachschutzes aus. „Wir freuen uns darüber, dass das Sozialamt eine bessere Kooperation anstrebt“, sagt Frederik Kuschewski. Gerade angesichts der aktuellen Lage in der Stadt sei es wichtig, dass alle AkteurInnen am selben Strang ziehen. „Nun hoffen wir, dass das Sozialamt diese auch umsetzt.“
Nach einer gemeinsamen Begehung des Heims bei dem Treffen stimmte das Sozialamt schließlich einem kleinen Programm im künftigen Heim zu. Dort soll zum Beispiel ein Kennlernstadtplan entstehen: BesucherInnen können auf einer Stadtteilkarte wichtige Orte wie Apotheken oder Supermärkte einzeichnen, um den Geflüchteten bei der Orientierung in Löbtau zu helfen.
Am Mittwoch veranstaltete das Bürgernetzwerk „Willkommen in Löbtau“ eine öffentliche Podiumsdiskussion mit dem Titel „Geflüchtete in Löbtau – eine Herausforderung?!“, an der auch Sozialbürgermeister Martin Seidel teilnahm.